
Als ich, etwas eilig - ich hatte die Zeitumstellung völlig vergessen - aus dem Zug ausgestiegen war, befand ich mich in einer scheinbar anderen Welt.
Sie war völlig ruhig, ohne jegliche Hektik.
In Sighisoara fuhren Pferdewagen, nicht von zwei - sondern von nur einem Pferd gezogen, die Wagen hatten auch keine Sitzbank, die Pferde waren kräftige Arbeitspferde.
Die wenigen Autos die in Sighisoara unterwegs waren, waren allesamt neu, meist Dacia.
Und kaum hatte ich die erste Straße überquert, sah ich schon die ersten Straßenhunde.
Die Allee die ich anschließend entlang ging war von einer bemerkenswerten Schönheit. In Sighisoara war es still, sehr hell, alles war sauber, also eine sehr freundliche Stimmung.
Was mir in Sighisoara sofort auffiel, und dies sollte mir später noch öfter begegnen, war, dass die Häuser offenbar für die Geschäfte sehr oft adaptiert waren.
So war eine Gaststube, bei uns eher als 'Espresso' bezeichnet, ein Friseur, eine Arztpraxis und ein Drogeriemarkt oder Parfumerie jeweils in einem Einfamilienhaus untergebracht.
Die Allee war in einer Seitenstraße, und obwohl es bereits Ende Oktober war, strahlte sie eine mediterane Stimmung aus.
Das Hotel das ich gefunden hatte, war auch das einzige in dieser kleinen Stadt. Es hatte genau einen Stern. Dafür war es umso größer. Viele außer mir waren nicht da.
Die Gänge waren lang, die Stiegen breit und mächtig. Es mußte schon betriebsamere Zeiten erlebt haben.